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Kurzinterview für www.musicalfotojournalismus.de

Seit 4. Juli 2008 findet Ihr folgendes Kurz-Interview auf der Website www.musicalfotojournalismus.de

 

Beschreibe, was Musik für Dich bedeutet.
Mein Musik-Verständnis beginnt da, wo gefühlte Farben eine klangliche Landschaft in den Raum malen und endet dort, wo die Töne nur mehr durch mathematische Formeln begreifbar sind, wie es beim Hardcore Jazz der Fall ist.


Welcher Beruf wäre außer Musicaldarsteller für Dich in Frage gekommen?
Ach, da wäre immer wieder einiges in Frage gekommen. Pilot, Tierpfleger, U-Bahn-Fahrer, Koch, Autor, König, Bademeister sind nur einige interessante Berufe, für die ich mich auch begeistern könnte.


Welche Rolle hast Du bisher am liebsten verkörpert?
Also, ich muss schon sagen, dass der Heizer Frederick Barrett großes Potenzial hat, ganz oben auf meiner Favoriten-Liste zu landen. Die Rolle bringt vieles mit, das die Rollengestaltung zur Herausforderung macht: Sympathie – Kraft - Naivität – Scheitern

Frank N. Furter hat allerdings auch riesig Spaß gemacht!


Welche Rolle würdest Du niemals spielen?
Sag niemals nie.


Dein Lieblingsmusical/Lieblingsmusicalsong?
Großartig finde ich die Musik von Wild Party (Andrew Lippa) und City Of Angels (Cy Coleman). Also liege ich mit meinem Geschmack wohl eher auf der nicht so kommerziellen Seite. Aufgewachsen bin ich allerdings mit den bekannten Musicals von Andrew Lloyd Webber. ‚Das Phantom der Oper’ zählt davon zu meinen Lieblingsstücken. Lieblingsmusicalsong ist schwer zu beantworten. ‚Past The Point Of No Return’ aus ‚Phantom’ zum Beispiel steht aber auf jeden Fall ganz weit oben auf meiner Liste.


Worin läge Deine größte Herausforderung?
So manche Opernsänger und Schauspieler davon zu überzeugen, dass wir mit unseren Sparten alle in einem Boot sitzen und ihnen vor Augen zu führen, dass viele „ernsthafte Kunst“ erst durch den kommerziellen Erfolg im Unterhaltungs-Bereich ermöglicht und finanziert wird.


Wie gehst Du mit Niederlagen um?
Niederlagen gehören zu unserem Beruf wie das Kantinenmenü zum Bürojob.

Schwierig für den Energiehaushalt ist es jedenfalls von einer anstrengenden Audition nach Hause zu fahren und schon auf dem Weg die Absage zu bekommen.

Allerdings ist das immer noch besser als die zunehmende Geringschätzung, die man erfährt, wenn Produzenten sich nach Auditions nicht einmal die Mühe machen, eine Absage zu versenden. Dieser respektlosen Haltung begegnet man immer häufiger.


Wer kann Dich stimmlich bzw. schauspielerisch noch so richtig beeindrucken?

Meinen Respekt haben alle Darsteller, die es schaffen en suite 8 Mal die Woche mit 100 Prozent Einsatz sich die Seele aus dem Leib zu singen.

Wenn ich Namen nennen soll, kann ich mit gutem Gewissen behaupten, dass mich Drew Sarich auf der Bühne immer wieder erstaunt hat.


Wobei hast Du auf der Bühne Deine geglaubte Grenze überschritten?

Als ich 2006 krank mein dreißigminütiges Diplomprogramm am Kons Wien absolviert hatte. Wenn ich das Video dazu heute sehe, wundert es mich, dass man es mir nicht anmerkt. Da muss wohl einiges an Adrenalin durch meine Kanäle geschossen sein… ;)


Was ist negativ an Deinem Job?
Das ist etwas tagesabhängig. Manchmal nervt die viele Reiserei, auf der anderen Seite bin ich aber auch glücklich und dankbar, mit meinem Beruf so viel unterwegs zu sein.